Es durfte mal wieder spontan sein, wenn es um meine Unterkunft ging. Vom Abreisetag verfolgt, musste ich mir was suchen, was schön zentral gelegen, komfortabel und für mehrere Nächte geeignet war. Dieses Mal fiel die Entscheidung auf Unawatuna. Von mehreren Mitreisenden erfuhr ich, das man dort halbwegs vernünftig tauchen gehen konnte und die Lage sagte mir zu. Um die Ecke war Galle, etwa 1,5 Stunden entfernt Hikkaduwa und mit Galle war die Verbindung nach Colombo für meinen Abreisetag auch sicher gestellt.
So stieg ich nun in voller Erwartung auf meinen letzten wirklichen Stopp in Unawatuna aus dem Bus und verirrte mich auch gleich auf einer der wenigen Straßen Richtung Strand. Der nächste Einheimische kam mir gerade recht und so spielte ich Hostelroulette. Mir war fast klar, das ich zu irgendeinem Hotel gebracht werden würde. Ich legte es also darauf an „abgeschleppt“ zu werden. Der Tuktuk-Fahrer sah die passende Gelegentheit mir das Haus eines Cousins das gleich um die Ecke liegen sollte aufzuschwätzen. Natürlich sollte die Fahrt mit dem Tuktuk gehen. Aber wieso erschließt sich mir bis heute nicht. Ich überedete ihn, es mir zu Fuß zu zeigen und siehe da 1 Minute später standen wir vor dem White House.
Mir wurde sofort ein Zimmer im Nachbarhaus angeboten, Toilette einmal quer über die Wiese. Komfortliebend wie ich mir die letzten Tage vorstellte, lehnte ich dankend ab. Und wieso nicht gleich wurde mir ein Zimmer mit eigenem Bad, schönem Bett und sauberer Bettwäsche angeboten. Das Klopapier und ein Handtuch konnte ich auch gleich noch mit in den Preis mit einverhandeln und so kam ich zu einem schönen, simplen Zimmer im White House.
Was mir nicht klar war. Das White House ist eine Institution von Gästehaus. Bekannt wie ein bunter Hund und mit einem solchen Charm, das Touristen sogar nur zum Essen und einem Plausch mit der Familie vorbeikamen. Wie es manchmal so ist, muss man auch einfach nur mal Glück im Leben haben. Das hatte ich wohl.
Das Familienoberhaupt ist Lehrer an einer Schule, die Frau und Großeltern kümmern sich um die Kinder, die Tiere und natürlich Morgens und Abends ums Essen. Das Curry: einfach nur der Wahnsinn. Mit so viel Liebe gekocht, das man gar nicht mehr aufhören konnte und es gestellten sich jeden Abend die Familie und die Gäste an den Tisch und erzählten ihre Geschichten.
Ein wirklich toller Ort der Menschen verschiedenster Kulturen vereinte und mit seiner Gastfreundschaft überzeugte! Die Tage in Unawatuna, Galle, Hikkaduwa, das Tauchen und die Stunden am Jungle Beach treten dabei in den Hintergrund.
Ich musste mich leider an meinem letzten Tag in Sri Lanka von diesem Ort verabschieden und fuhr mit dem Zug von Galle nach Colombo, bevor ich das Flugzeug besteigen musste und dieses Land mit vielen guten Errinnerungen verlassen musste.
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