Mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst: 5 Tage Safari durch den Manyara, Serengeto und Ngorongoro Nationalpark. Der Plan: Sichtung der Big 5.
Kein Plan ist auch eine Lösung
Lushoto hat mich sauber und wohl genährt wieder ausgespuckt und ins hektische und verrückte Arusha katapultiert. Mein Plan war irgendwie ganz anders und ich hatte nie die Absicht, hier zu landen. Eigentlich wollte ich den ganzen Rummel, die Flycatcher und das Großstadtgefühl vermeiden. Doch wie es ohne Plan so ist, ist es manchmal schwer, die Richtung zu ändern; und so ging es auf Empfehlung ins Getümmel und die Lösung war eine Safari über Weihnachten.
Schon am Vortag hatte ich Kontakt mit einer Agentur aufgenommen, die mir wärmstens empfohlen wurde. Also vertraute ich meine nächsten fünf Tage Mike an. Nach einem kurzen Besuch in seinem Büro und einem netten Gespräch mit Nickson meinem zukünftigen Driver-Guide, war ich überzeugt und schlenderte beruhigt durch die Stadt.
Lake Manyara
Es begann etwas langsam, da einer meiner Mitreisenden nachts krank wurde und noch fix im Krankenhaus untersucht wurde. Schlußendlich verließen wir dann doch Arusha und machten uns auf den Weg zum Lake Manyara Nationalpark. Gespannt schauten wir schon einige Kilometer vor dem Park aus dem Fenster und plötzlich huschte dann wirklich, klar zu unterscheiden von den Kühen der Massai, eine Elefant an uns vorbei. Aber im Nationalpark erwartete uns dann die wahre Pracht der Tierwelt. Herden von Elefanten umgaben uns, Giraffen liefen gemütlich über die Straße und im Hippo-Pool tummelten sich große, runde, graue Steine. Natürlich waren es Hippos, die sich aber nur von ihrer Oberseite zeigten, da es ihnen wie auch uns viel zu warm war.
Am Ende des Tages übernachteten wir ein letztes Mal „bequem“ in einem Zelt mit angeschlossenem Bad. Am Abend hatten wir dann eine kleine Diskussion mit unserem Guide über unseren Reiseablauf, den wir am nächsten Morgen mit der Agentur gut lösen konnten. Wir waren uns einfach nicht bewusst gewesen, dass drei Tage Serengeti,48h in der Serengeti bedeuten. Also 14 Uhr in den Park am ersten Tag und dann am Tag 3 um 14 Uhr wieder aus dem Park heraus.
Wolken am Krater und die Serengeti
Tag 2 begann recht früh. Wir packten alles zusammen und fuhren nun weiter in Richtung Serengeti. Den Ngorongoro-Krater durchquerten wir in völliger Weißheit. Absolut wolkenverhangen passierten wir den Aussichtspunkt und fuhren direkt weiter Richtung Serengeti. Schon auf dem Weg dorthin begegneten uns „hunderttausende“ von Tieren: Gnus, Zebras, einige Giraffen und ein Löwe zeigten uns den Weg. Im Park begannen wir dann auch gleich unser Game-Drive.
Die nächsten zwei Nächte verbrachten wir im Nyani-Camp. Die Zelte bauten wir brav selbst auf und ich bekam einen Palast; denn selbst ich konnte in diesem Palast von Zelt stehen.
Als der Abend hereinbrach und gegen 19 Uhr der Spirituosen-LKW vorbeikam und dann endlich eine Flasche Wein auf dem Tisch stand, konnte sogar Weihnachten gefeiert werden. Meine Weihnachten zumindest. Für die anderen feierten wir es am zweiten Abend mit zwei Flaschen Wein. Am Nachbartisch wurde sogar ein kleiner Weihnachtsbaum ausgepackt und die Stimmung war komplett.
Game ON
Gestärkt durch die Kochkünste unseres treuen Kochs Rodrique, durchstreifeten wir in fast jeder freien Minute den Park. Am Tag 3 ging es besonders früh los und der Sonnenaufgang mit zwei Zebras, die an uns vorbei spazierten war episch.
Meine Highlights in Bildern:
Um die Mittagszeit hieß es Game PAUSE. Nicht nur wegen des Mittagessens, sondern auch weil wir den Regen abwarten mussten.
In der Pause begegnte ich auch noch einer „kleinen“ Schlange. Ich war zuerst noch hinter der Mauer vesteckt, aber einer der Köche sagte, dass die Schlange nicht gefährlich wäre, also begab ich mich etwas näher und machte folgendes Foto. Als ich dieses dann meinem Driver-Guide zeigte, schaute er mich nur an und sagte: „You are funny!“ Er rief einen seiner Kollegen heran und dieser fragte erstmal wo ich das Bild gemacht habe. Ich deutete um die Ecke und er schaute mich schräg an. Dann kam die Aufklärung. Die Schlange war eine Puffotter. Extrem giftig, aber weniger aggressiv, da ich nicht auf deren Speiseliste stand. Meine Lehre aus der Geschichte: Nachts immer Licht machen, denn die Schlange ist nah!
Über den Kraterrand schauen
Nach einer anstrengenden langen Fahrt vom Serengeti-Camp zum Ngorongoro-Krater, durfte ich auch gleich Bekanntschaft mit dem Haus- und Hof-Elefanten vom Simba-Camp machen. Der kommt immer zum Wasser trinken vorbei. Ich schaute also kurz um die Ecke und sah ihn noch am Tank. Also dachte ich mir, ich kann fix zum Jeep gehen und mein Zelt in Empfang nehmen. Ich drehte mich kurz um, schaute hoch zum Dach des Autos und blickte kurz nach links. Da stand dann, wie aus dem Nichts aufgetaucht und heimlich angeschlichen, der Elefant fünf Meter von mir entfernt. Erstaunt und etwas erschrocken schaute ich ihn an. Dann kam aber Rodrique dazu und rief mir nur entgehen, ich solle doch bitte etwas mehr Abstand halten. Ich machte also Platz und der Elefant trottete gemütlich an mir vorbei.
Die Big 5 waren nach vier Tagen den beiden Parks Manyara und Serengeti noch nicht ganz komplett. Wir hatten schon gesehen: Elefanten, Büffel, einen Leoparden und Löwen. Es fehlte also noch das Nashorn. Dieses trafen wir im Ngorongoro-Krater an. Leider wurde unsere Safari durch einen heftigen Regenschauer abrubt beendet und wir mussten den Krater verlassen.
Auf dem Rückweg nach Arusha holten wir noch den Aussichtspunkt nach, der sich nach dem Regen von seiner besten Seite zeigte und einen vollen Ausblick über den Krater bot.
Der Name der Agentur würde mich auch sehr interessieren 🙂
Da klingt einfach wunderbar! Wie ist der Name, der dir „wärmstens empfohlenen“ Agentur?