Lange geplant und nun endlich in Reichweite – so kann man meine Planungsodysee nennen. Schon vor 10 Jahren habe ich das erste Mal den Wunsch geäußert, nach Guinea zu fliegen. Dann kamen die Reiseplanungen zu meiner großen Afrikareise 2014-2015 und Guinea stand auch wieder auf der Liste. Mit Erschrecken verfolgte ich dann die Entwicklungen zu Ebola. Zuerst waren es nur Einzelfälle und ich machte mir keine Sorgen. Selbst mein ehemaliger Französischlehrer, der aus Guinea stammt, ließ zuerst keine Zweifel an meinen Planungen erkennen. Doch dann kam der Tag der Entscheidung im September 2014 und Ebola hatte zu dem Zeitpunkt gerade seinen Höhepunkt.
Ich musste die Region von meiner Liste der Ziele nehmen.
Das Projekt
Jetzt mag vielleicht so mancher denken, was will ich in Guinea. Das Land in Westafrika ist nicht sehr bekannt in der Tourismusbranche. Dafür haben es Großkonzerne auf der Suche nach Bodenschätzen schon längst gefunden. Auch die Sehenswürdigkeiten halten sich gemessen an so manch anderem afrikanischen Land in Grenzen.
Es ist ein Projekt, welches mein Interesse an dem Land seit Jahren aufrecht hält. Um genau zu sein, sind es mehrere Projekte. Mein Französischlehrer aus der Schulzeit, Amadou Diallo, engagiert sich in seiner Heimat, sammelt hier in Deuschland zusammen mit seinen Schülern und in seinem erweiterten Umfeld Spenden und lässt mit diesen Spendengeldern in seinem Heimatland Schulen und Krankenstationen bauen.
Das aktuelle Projekt ist eine Berufsschule für medizinisches Personal.
Der zweite Anlauf
Mein Wunsch war es schon Anfang 2015, vor Ort mitzuhelfen. Jetzt ergibt sich die Chance, im Februar nach Guinea zu fliegen. Für mich wird es eine ganz neue Erfahrung. Das erste Mal seit langer Zeit, reise ich in einer Gruppe. Wir werden als gemischte Delegation zum Helfen für zwei Wochen nach Guinea fliegen. Es wird also nicht die klassiche Rucksackreise sein, dennoch sicherlich sehr spannend. Geplant ist, bei Menschen vor Ort zu wohnen, täglich zu arbeiten und Teile des Baues der Berufsschule voranzutreiben.
Die Mitreisenden
Von Reise erfahrenen bis hin zu Fernreiseneulingen sind alle dabei. Zusammen mit 13 weiteren Helfern werde ich am 07. Februar von Berlin aus ins Abenteuer aufbrechen. Über Paris wird uns das Flugzeug bis nach Conakry bringen.
Doch bevor es soweit ist, trafen wir uns letztes Wochenende zum ersten Mal. Ich, als Gruppenneuling, war erstmal leicht überfordert mit den ganzen Namen. Wer kommt überhaupt mit? Wer organisiert was?
Fragen über Fragen klärten wir zum üppigen Mittagessen. Mein Rucksack wurde gefühlt immer voller mit jeder Antwort. Ich weiß immer noch nicht, ob ich das alles brauchen werde, aber ich habe noch zwei Wochen zum Packen und Umentscheiden.
Für mich ist es ein komisches Gefühl, viel Planungsverantwortung abgeben zu können und sich in gewisser Hinsicht auf eine feste Reisegruppe einzulassen. Ich sehe es positiv. Neue Erfahrungen sind sicher nicht schlecht und eins steht unangefochten fest: ich freue mich riesig auf diese lang geplante Reise.
Da bin ich ja mal gespannt auf Deinen Bericht. Mein Vater war – vor langer Zeit – in Conakry. Ich habe meine Eltern dort auch besucht…
Hallo Jaelle,
ich bin mir noch nicht sicher, wieviel ich von Conakry sehen werde. Gibt es was besonderes, was ich mir anschauen sollte?
Viele Grüße,
Dominik