Countdown Afrika: „Die Abwesenheitsnotiz“

Der Weg ist klar aber kurvig

Der Weg ist klar aber kurvig

Der Countdown für Afrika zählt unermüdlich runter. Aber es zeigt sich, dass die Planung der letzten Monate sich ausgezahlt hat. Es ist fast stressfrei. Ein letztes Mal fahre ich die Stammstrecke mit der Bahn von Arbeit nach Hause. Die letzten Tage an der Arbeit sind durch Übergaben und kleinere Aufgaben geprägt. Die letzten Impfungen sind erledigt. Ich organisiere mich und bereite mich mental vor.

Die Arbeit

Die letzten großen Meilensteine waren die Übergabe vor knapp drei Wochen. Seitdem stehe ich für Fragen zur Verfügung und löse mich langsam aus allen Verpflichtungen heraus. Das war auch lange vorbereitet und die Kollegen immer informiert. Was für die letzten Tage bleibt sind einige administrative Dinge. Die Abwesenheitsnotiz ist fertig geschrieben und möchte nur noch aktiviert werden. Die Abschieds-Email von langer Hand geplant und die Kontaktlisten dafür schon vorbereitet. Auch stehen die letzten Reiseabrechnungen an damit nach Abflug alles geregelt ist.
Auch ist die Frühstückskultur sehr ausgeprägt und die letzten Runden stehen unter dem Stern meines Abschiedes. Es funktioniert alles zu gut.

Die Freunde

Alles unter einen Hut zu bringen ist wirklich schwer, aber ich komme ja wieder zurück nach Deutschland. So ist der Plan. Moderne Kommunikation ermöglicht außerdem kurze Wege und so tauscht man noch die letzten Telefonnummern und E-Mail-Adressen. Andere habe ich vielleicht nicht angesteckt, aber sie schwimmen mit im Reisefieber und planen ihre eigenen Touren. Sehr viel Respekt zolle ich den Planungen ein Jahr mit dem Fahrrad durch Asien, Ozeanien und Südamerika zu fahren. Die letzten Tipps werden ausgetauscht und plötzlich fanden sich sogar eine Gemeinsamkeit im Reiseplan. Silvester ist nun verplant.

Die Umwelt

Was nicht Niet und Nagel fest ist in meinem Leben wird abgebaut, eingemottet und konserviert. Meine Wohnung ist schon fast leer, der Mobilfunkvertrag gekündigt und die Wohnungsübergabe ist arrangiert. Die Vorschau über Rechnungen und Abrechnungen ist zumindest im Kopf erstellt und wird die letzten Tage noch abgearbeitet. Die Impfkosten werde ich rechtzeitig vor Abreise bei der Krankenkasse einreichen. Wenn ich jetzt noch was vergessen habe, ist es nicht wichtig. „Weit“ bin ich ja nicht weg. Gefühlt immer erreichbar, kann man heutzutage fast alles auch aus der Ferne organisieren.

Die Familie

Sie kennt das Gefühl, wenn ich abreise. Ich habe volle Unterstützung und kann mich auf sie verlassen. Ich finde es sehr wichtig viel und offen über die Reise zu sprechen. Wie die Pläne sind, was man geplant hat und wie sie es sieht. So viel Spass das Unbekannte auch bereitet, so sollte man die Bedenken hören und begegnen. Es ist schwer aus der Ferne die Situation einzuschätzen. Ich bin der Meinung ich reise ruhiger, wenn ich weiß, dass Zuhause hinter mir steht.

Die Gedanken

Es fühlt sich an, als würde man nur mal kurz weg sein. Dann überkommt mich plötzlich wieder ein Schub von Aufregung. Ich fühle mich vorbetet. Ich hatte natürlich auch genügend Zeit. Alleine aufzubrechen geht nicht ohne kleinere Gefühlsachterbahnen von sich. Es ist Vorfreude gepaart mit den Gefühlen von Abschied, Zeitlosigkeit, Ungewissheit und Entdeckerdrang. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass dieses Gefühl mit der Ankunft im Abenteuer ausradiert ist. Die ersten Tage wird der Stress dominieren. Es ist die Anpassung an das Neue.

Wie Oscar Wilde einmal sagte:

Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.

Schatten

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