Nichts ist so entscheidend wie das Wetter, wenn man auf Entdeckungsreise geht. Es ist zwar kein Weltuntergang, wenn es mal regnet, aber die Vorhersage ist schon die ganze Woche schlecht und für den Kurzbesuch im Norden ist das Lieblingsthema der Deutschen von dunklen Wolken und Blitzen geprägt. Auf der langen Zugfahrt zieht dann aber der Himmel auf und es steht einem Stadtrundgang nichts mehr im Wege.
Bremen und Bremerhaven zeigen sich im besten Licht und sind auch gut in ein oder zwei Tagen zu besichtigen. Meine Tipps für einen Besuch im Norden:
1. Leihe dir ein Fahrrad
Die Innenstadt von Bremen ist jetzt nicht riesig und wenn man sich in Zentrumsnähe ein Hotel oder Hostel nimmt, sind die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erreichen und man kommt auch mit der Straßenbahn abends noch auf ins Viertel und wieder heil zurück. Dennoch ziehen sich Bremen und Bremerhaven in die Länge. Ein Spaziergang zum Überlandhafen oder entlang der Promenade wird schnell zu einer Wanderung. Mal kurz dort noch hinschauen oder die ganze Liste der Sehenswürdigkeiten abhaken (wenn man sich das als Ziel gesetzt hat) wird schnell Tipp 2 entgegen wirken.
2. Genieße die Viertel und mache es dir bequem
Bremen hat sehr gemütliche Ecken für Touristen und Einheimische zugleich. Den schönsten Überblick kann man sich vom Kirchturm des St. Petri Doms verschaffen. Die 265 Stufen führen bis in fast 100 Meter Höhe. Von hier aus schweift der Blick über die Dächer der Stadt und bei schönem Wetter in die weite Ferne. In der Stadtmitte ist die größte Häufung von Sehenswürdigkeiten und man kann sich schon im Staunen verlieren, wenn man in der Böttcherstraße auf und ab läuft oder das weltbekannte Schnoorviertel besucht. Der ulkigiste Laden ist ein kleines Geschäft, das erzgebirgische Erzeugnisse verkauft. Die kleinen Gassen hier laden zum Essen und Trinken ein, lassen die Kamera erzücken und die Gaumen mit Bremer Spezialitäten erfreuen. Der Ratskeller im UNESCO-Weltkulutur-Erbe Rathaus lohnt einen Besuch und je nach Lust und Laune kann man hier einen Schoppen Wein oder ein Glaserl Bier schlürfen.
3. Ruhe dich am Abend aus
…oder auch nicht. Und falls zweiteres zutrifft, dann ist das Viertel eine gute Adresse. Der Stadtteil ist die Partymeile mit Kneipen, Kinos, Bars und Cafés. Wer aber gerade noch in der Überseestadt ist, sollte zum Sonnenuntergang im „Golden City“ ein kühles Blondes nicht verpassen. Die im Sommer temporär aufgebaute Hafenkneipe ist der Geheimtipp und lockt mit vielen Veranstaltungen und einer tollen Atmosphäre. Wer doch etwas anderes sucht, sollte mal das Programm des GOP Varieté-Theater um die Ecke durchschauen.
4. Entdecke die Küste
Mit dem Zug ist man in 45 Minuten in Bremerhaven, mit dem Fahrrad braucht man schon gute 6 bis 7 Stunden und 91 Kilometer entlang des Weserradweges. Beides eignet, sich um die Region zu entdecken und Bremerhaven zu erreichen. Hier kommt man sowohl bei schönem als auch bei schlechtem Wetter in den Genuß von Wissen und Küste. Spaziergänge rund um die Havenwelten und den Fischereihafen laden dazu ein. Rund um die Havenwelten bietet das Auswandererhaus, das Deutsche Schifffahrtsmuseum und das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost einen Abenteuerspielplatz für Schifffans, einen geschichtlichen Rückblick und eine Reise durch die Klimazonen. Wer sich alles ansehen möchte, sollte eine Menge Zeit mitbringen oder einfach nur ein wenig Kleingeld, um im Kleinitalien ein Eis zu schlecken.
Hey Dominik,
vielen Dank für diese tollen Tipps.
Ich mache im Juli eine Deutschlandtour und werde auch in Bremen sein. Hast du vielleicht zusätzlich zu dem, was du in dem Blogeintrag geschrieben hast ein paar Dinge, die ich gemacht haben muss? (ob in Bremen oder anderswo ist egal)
Vielen Dank
Anton